QM tut gut: Wie sich Architekten und Ingenieure wieder aufs Wesentliche konzentrieren können
Gastbeiträge

Folgen von Materialpreiserhöhungen und Lieferengpässen für Büros in der Objektüberwachung

Folgen von Materialpreiserhöhungen und Lieferengpässen für Büros in der Objektüberwachung

Reagieren Sie rechtzeitig und passen Sie ggf. Ihr Risikomanagementsystem an

Im ersten Quartal 2021 sind die Materialkosten enorm gestiegen. Grund dafür sind Lieferengpässe wegen mangelnder Vorräte bei Herstellern und Großhändlern. Dort haben sich die Vorräte abgebaut, weil Material aus China nicht mehr in Europa ankommt. Handelskriege zwischen China und den USA führen dazu, dass leere Container in Nordamerika festhängen und für den Materialtransport fehlen. Die Preise sind für Containerlieferungen sind explodiert. Außerdem wächst der Eigenbedarf der chinesischen Volkswirtschaft bei Wachstumsraten von 10%. Zu wenig bleibt für Europa übrig.

Sind beim Stahlpreis schwankende Preise fast schon normal, überrascht es umso mehr, dass plötzlich Holz, Dämmung oder Kunststoffprodukte kaum noch verfügbar sind. Preiserhöhungen von bis zu 50% sind keine Seltenheit. Einfachste Produkte wie Klebebänder, Abdeckfolien oder OSB-Platten sind kaum noch zu haben. Massenbaustoffe wie Zargen, Gipskartonplatten oder PU-Schaum haben Lieferzeiten von 30 Tagen oder mehr. Farben können nicht mehr abgefüllt werden, weil Kunststoffeimer aus China fehlen. Hamsterkäufe von Händlern und Handwerkern tragen zusätzlich dazu bei, dass sich die Materialknappheit verschärft. Handwerksbetriebe fürchten, im dritten Quartal 2021 Personal in Kurzarbeit schicken zu müssen, weil Material fehlt. Terminplanungen sind kaum noch möglich.

Für objektüberwachende Planungsbüros bedeutet dies, dass sich Projekte verzögern und im schlimmsten Fall Fertigstellungstermine nicht mehr einhalten lassen. Das kalkulierte Honorar reicht somit nicht mehr aus und wirtschaftlicher Schaden droht.

Vorausschauende Planungsbüros haben mit einem Risikomanagementsystem als Bestandteil des QM-Systems für solche Fälle Vorsorge getroffen und in Ihren Verträgen Bauzeitverlängerungsklauseln vereinbart. Hier zeigen sich die Vorteile eines QM-Systems als Instrument der Risikovorsorge.

Machen Sie Ihre Bauherren auf diese Situation aufmerksam. Kostenerhöhungen und Terminüberschreitungen sind nicht den Büros anzulasten!


nullProf. Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Thomas Benz verbindet wissenschaftliche Expertise und bauwirtschaftliche Berufserfahrung wie kaum ein anderer. Seit 2006 lehrt er als Professor an der Hochschule für Technik Stuttgart Baubetriebslehre, Bauwirtschaft und Schlüsselfertigbau. Gleichzeitig verfügt er über 15 Jahre operativer Führungserfahrung in Ingenieurbüros und Bauträgerunternehmen.

Qualitätsmanagement ist für ihn in Theorie und Praxis immer ein zentrales Thema gewesen. Bei der Project GmbH Esslingen war er als Mitglied der Geschäftsleitung für die Einführung des QM-Systems Planer am Bau verantwortlich. "Beim QualitätsVerbund kann ich mein Wissen und meine Erfahrung genau dort einbringen, wo es Wirkung zeigt."

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